Achtung vor irreführenden Rechnungen nach der Gründung Ihres Unternehmens

Nach der Gründung eines Unternehmens oder einer Mutation im Handelsregister können neue Unternehmer irreführende Rechnungen von privaten Organisationen mit täuschenden Namen erhalten. Diese Zahlungsaufforderungen stammen nicht vom offiziellen Handelsregister des Kantons und sind Teil einer Strategie, um Unternehmen zur ungewollten Unterzeichnung von Abonnements zu bewegen.

Wie erkennt man verdächtige Zahlungsaufforderungen?

Nach der Veröffentlichung der Eintragung oder einer Änderung Ihres Unternehmens im SHAB (Schweizerisches Handelsamtsblatt) versenden einige private Anbieter Rechnungen, die wie offizielle Dokumente erscheinen. Diese Dokumente:

  • sind so gestaltet, dass sie offiziellen Mitteilungen ähneln, oft mit Logos oder Symbolen, die an Regierungsinstitutionen erinnern;
  • enthalten echte Unternehmensdaten, die aus dem Handelsregister entnommen wurden;
  • fordern eine Zahlung für eine angeblich obligatorische Dienstleistung;
  • verbergen in Kleingedrucktem den Hinweis, dass es sich um ein freiwilliges Angebot für die Aufnahme in eine private Datenbank handelt.

Wenn ein Unternehmen diese „Rechnung“ bezahlt, schliesst es in Wirklichkeit einen Abonnementvertrag ab, der oft eine Laufzeit von einem Jahr hat, aber keinen offiziellen Wert besitzt.

Ein konkretes Beispiel: Der Fall eines Kunden

Einer unserer Kunden, ein Unternehmen, das kürzlich eine Änderung seiner Handelsregistereinträge vorgenommen hatte, kontaktierte uns, nachdem es kurz nach der Veröffentlichung der Mutation eine verdächtige Rechnung erhalten hatte. Die Analyse des Dokuments bestätigte, dass es sich nicht um eine offizielle Zahlung für das Handelsregister handelte, sondern um ein getarntes kommerzielles Angebot, das vorschlug, die Mutation in ein privates Register von zweifelhaftem Nutzen einzutragen. Wir rieten dem Kunden daher, die Zahlungsaufforderung zu ignorieren und keine Zahlung zu leisten.

Fake Rechnung nach Unternehmensgründung

Wie kann man sich schützen?

Hier sind einige Tipps, um nicht in diese Falle zu tappen:

  1. Absender der Rechnung überprüfen
    • Offizielle Rechnungen stammen ausschliesslich von den kantonalen Handelsregisterämtern.
    • Wenn die Zahlung an ein privates Unternehmen geht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine irreführende Zahlungsaufforderung.
  2. Kleingedrucktes immer sorgfältig lesen
    • Einige Unternehmen platzieren wichtige Informationen oft in kleiner Schrift.
    • Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie feststellen, dass der Dienst nicht obligatorisch ist.
  3. Rücksprache mit einem Berater oder dem Handelsregister
    • Wenn Sie Zweifel haben, wenden Sie sich an einen Experten oder das zuständige kantonale Amt.
  4. Nicht zahlen und verdächtige Praktiken melden
    • Wenn Sie eine verdächtige Rechnung erhalten, ignorieren Sie sie.
    • Sie können diese auch beim SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) melden, das solche Vorgänge überwacht.

Fazit

Diese Praktiken nutzen die sensible Phase der Unternehmensgründung oder -mutation, um Dienstleistungen anzubieten, die offiziell erscheinen, aber in Wirklichkeit nicht verpflichtend sind. Das Bewusstsein für diese Vorgehensweisen ist entscheidend, um neue Unternehmen zu schützen und unnötige Zahlungen zu vermeiden.

Falls Sie eine verdächtige Rechnung erhalten, nehmen Sie sich die Zeit, sie sorgfältig zu prüfen. Bei Unsicherheiten können Sie sich jederzeit mit einem Experten austauschen. Wir von Hoop stehen Ihnen zur Seite, um Ihnen Klarheit und Unterstützung zu bieten.

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